12 Mrz

Umzug der pädagogischen Werkstatt – Update

Liebe Studierende,

die pädagogische Werkstatt soll nach wie vor umziehen und das mit starker Platzeinsparung. Anlässlich unserer Pressemitteilung vom 10.03.2020 veröffentlichte die MAZ hierzu am 11.03.2020 einen Artikel. Nachfolgend könnt ihr diesen lesen.

Mittwoch, 11. März 2020 Potsdam

Lehramt: Mehr Studenten, weniger Platz

Von Rüdiger Braun

Pädagogische Werkstatt der Universität Potsdam soll in kleinere Räume umziehen – Protest der angehenden Grundschullehrer

Schon jetzt wird es in der Pädagogischen Werkstatt eng. Foto: Asta Uni Potsdam

Potsdam. Angehende Grundschullehrer an der Universität Potsdam sind auf den Barrikaden. Ihre im Haus 10a auf dem Campus Golm untergebrachte sogenannte Pädagogische Werkstatt soll in kleinere Räume im Gebäude der Universitätsdruckerei umziehen. Von 520 Quadratmeter in neun Räumen inklusive Lagerstätten im Haus 10a würden nur 325 Quadratmeter übrig bleiben – und das zu einer Zeit, in der die Uni die Lehrerausbildung deutlich ausbaut.

Vor allem ein großzügiger Flur, der von den Studierenden bislang als Ort für Gruppenarbeit und zur Vorbereitung von Vorträgen genutzt wird, würde wegfallen. Als Grund für den Umzug nennt die Universität die Ausweitung der Räume für die Einrichtung „Potsdam Transfer“. Diese begleitet zum Beispiel Unternehmensgründungen aus der Universität heraus.

„Die Pädagogische Werkstatt ist der Dreh- und Angelpunkt für die Primarstufe Lehramt“, sagt die Vorsitzende des Fachschaftsrats, Annika Petersson. Die Masterstudentin in den Fächern Deutsch und Sport auf Lehramt hat ihr Bachelorstudium an der Universität Potsdam verbracht. „Besonders der Flur für die Gruppenarbeit würde fehlen“, sagt Petersson. Alternativen gebe es kaum. Entsprechende Räume in der Bibliothek seien meist belegt, in der Mensa sei kein Platz. „Das Lehramtsstudium lebt ganz stark davon, dass wir Gruppenarbeit machen können“, sagt Petersson. Aber auch wichtiges Lehrmaterial könnte wegfallen. In den bisherigen Räumen liegen zum Beispiel wissenschaftliche Tests für Lesefähigkeit aus, die die Studierenden sich anschauen können. An solches Material komme man nicht selbstverständlich heran. Auch Holzlernkästen nach der Montessori-Pädagogik halte die bisherige Pädagogische Werkstatt vor. Ob solches Anschauungsmaterial in den neuen Räumen Platz finde, sei ungewiss.

Insgesamt fürchten die Studierenden durchaus auch qualitative Einschränkungen des Studiums. „Wir befürchten eine deutliche Verschlechterung der Studienqualität und der sozialen Rahmenbedingungen am Campus“, sagt Petersson. Schon die bisherigen Räume hätten ihre Belastungsgrenze erreicht.

Die Universität Potsdam zieht ausgerechnet zu einem Zeitpunkt um, da sie die Zahl der Lehramtsstudierenden im kommenden Jahr von derzeit 650 auf 1000 erhöhen will. Damit will man dem chronischen Lehrermangel nicht nur im Land Brandenburg entgegen wirken.

Die Hochschulleitung selbst ist mit der jetzigen Lösung auch nicht glücklich. Man bedauere den ungünstigen Zeitpunkt des Umzugs, sagt Sprecherin Silke Engel. „Noch sind die Diskussionen, den Platzbedarf insgesamt zu decken, nicht abgeschlossen.“ Die Hochschulleitung sei weiterhin bemüht, gemeinsam mit den Studierenden weitere Räume zu finden. „Aufgrund des Ausbaus der Universität wächst der Bedarf an Räumlichkeiten sehr schnell“, sagt Engel. Da es augenblicklich viele infrastrukturelle Entwicklungen auf dem Campus gebe, sei man optimistisch, „eine pragmatische Lösung zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu finden“.