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Feministische Anschlüsse an Lacans Subjektverständnis

Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz

Eine Veranstaltung mit Dr. Tove Soiland

Mittwoch, 01. Juni:  Vortrag und Diskussion von 18 – 20Uhr
Donnerstag, 02. Juni:  Workshop von 16 – 20Uhr (für 2 Sitzungen, inkl. Pause)

Ort: Foyer unter dem Audimax am Neuen Palais (1.08.0.60/61)

Vortrag
Die Psychoanalyse war Ende der 1960er Jahre ein zentraler Bezugspunkt für die
Entstehung der feministischen Theorie. Heute gilt sie infolge ihres Phallozentrismus
als veraltet und überholt. Entgegen dieser landläufigen Annahme argumentiert der
Vortrag, dass die Psychoanalyse gerade für unsere heutige Gegenwart ein zentrales
theoretisches Instrumentarium bereithält, mit dem erklärt werden kann, warum trotz
eindrücklichem normativem Wandel in den Geschlechterleitbildern die
Hierarchisierung zwischen den Geschlechtern hartnäckig weiterbesteht. Zu diesem
Instrumentarium gehört insbesondere Lacans sprachtheoretische Umformulierung
der ödipalen Konstellation. Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz knüpft
an diese an, indem sie Lacans Verständnis der Subjektkonstitution im Hinblick auf
den ihr eingeschriebenen problematischen Bezug zum Körper der Mutter liest.

Workshop
Im Workshop wollen wir für einen ersten Einstieg in Luce Irigarays Denken zwei
zentrale Texte von ihr diskutieren. In beiden Aufsätzen macht Irigaray ihren Bezug
zu Lacan deutlich, indem sie seine sprachtheoretische Umformulierung der ödipalen
Konstellation als eine Kulturdiagnose liest und danach fragt, welches Phantasma im
Bezug auf den Körper der Mutter der sprachlichen Grundstruktur unserer Kultur
eingeschrieben ist.
Der Workshop versteht sich als Leseseminar. Die beiden Aufsätze sind von allen
Teilnehmenden vorbereitend zu lesen und können bis 25. Mai durch eine kurze Mail
an sweigold@uni-potsdam.de bezogen werden

Literatur:
Irigaray, Luce, 1979: Frauenmarkt. In: Dies.: Das Geschlecht, das nicht eins ist.
Berlin, 177-198.
Irigaray, Luce, 1989: Körper an Körper mit der Mutter. In: Dies.: Genealogie der
Geschlechter. Freiburg/Br., 25-46.