International
In dieser Sektion möchten wir euch, das heißt den Studenten und Studieninteressierten, einige der verschiedenen Möglichkeiten des Auslandsstudiums präsentieren. Dazu gehören ein paar allgemeine Informationen (Ausführlicheres gibt es auf den Seiten des Akademischen Auslandsamtes), und dann vor allem Beschreibungen der Austauschuniversitäten in Steckbriefform. Diese Steckbriefe wurden von Studenten, die an der jeweiligen Uni waren, verfasst. Der Sinn dahinter ist also nicht nur generell Lust aufs Auslandsstudium zu machen, sondern auch Informationen aus erster geowissenschaftlicher Hand zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet auch, dass ihr die jeweiligen Studenten gern über die angegebenen E-Mail Kontaktdaten anschreiben könnt.
ERASMUS (allgemein)
Das ERASMUS Programm ist ein EU-Programm zur Förderung des innereuropäischen Austausches von Schülern und Studenten. Gefördert werden insbesondere Praktika und längere Studienaufenthalte (typischerweise 1-2 Semester) im Ausland. Förderung bedeutet in diesem Zusammenhang finanzielle Unterstützung (im Akademischen Jahr 2012/13 betrug der Fördersatz ca. 170€ pro Monat pro Student plus einer Nachzahlung von ca. 80€ pro Monat pro Student nach der „Inventur“. Diese Beträge sind allerdings von Jahr zu Jahr verschieden! Förderung heißt allerdings auch, dass die an den Partneruniversitäten erbrachten Studienleistungen in der Regel ohne Probleme angerechnet werden können. Gerade am Institut für Erd- und Umweltwissenschaften wird diese Praxis der „wohlwollenden“ Anrechnung sehr angenehm gehandhabt.
Für jede Partneruniversität gibt es einen ERASMUS Koordinator, der für die Betreuung der Partnerschaft zuständig ist. Er wählt auch aus den Bewerbern diejenigen aus, die letztendlich in das Programm kommen.
Folgende Partnerschaften (Koordinatoren) gibt es derzeit (Stand Nov 2013) für die Geowissenschaften in Potsdam:
Universität | Koordinator |
Belgien – Universiteit Gent | apl. Prof. Dr. Martin Trauth |
Frankreich – Université Joseph Fourier Grenoble 1 |
Prof. Dr. Frank Scherbaum |
Großbritannien – University College of London (nur 6 Monate) |
apl. Prof. Dr. Martin Trauth |
Italien – Università degli Studi della Basilicata – Potenza |
PD Dr. Uwe Altenberger |
Italien – Università degli Studi di Roma ‚La Sapienz |
Dr. habil. Thomas Walter, GFZ |
Norwegen – Universitetet i Bergen (2 Plätze) |
Prof. Manfred Strecker, PhD |
Spanien – Universitat Autonoma de Barcelona |
apl. Prof. Dr. Martin Trauth |
Schweden – Uppsala Universitet |
apl. Prof. Dr. Martin Trauth |
Schweiz – Université de Fribourg |
apl. Prof. Dr. Martin Trauth |
Türkei – Kocaeli Universitesi | PD Dr. Uwe Altenberger |
Türkei – Istanbul Technical University |
PD Dr. Uwe Altenberger |
Zudem ist eine Kooperation mit der Universität Cork (Irland) geplant.
Die Bewerbung geschieht immer zum 1. Dezember des akademischen Jahres vor dem Austausch. Das heißt z.B., wer im Wintersemester 2015/16 oder Sommersemester 2016 mit ERASMUS ins Ausland möchte, muss sich zum 1. Dezember 2014 bewerben. Falls es dort nichts wird – keine Panik! Im Frühjahr darauf gibt es eine Restplatzbörse der gesamten Uni, wo offen gebliebene Plätze angeboten werden. Das heißt, man kann auch über andere Institute in die Stadt seiner Träume gehen 😉
ERASMUS – Kurzprofile: Universitat Autonoma Barcelona
Die Stadt:
Erasmus Hauptstadt, hunderte Austauschstudenten, welche jedes Wochenende mindestens einmal rausgehen und irgendwo eine Fahrt zu den Sehenswürdigkeiten Spaniens unternehmen. Hervorragende Nachtkultur und wenn man sich etwas Mühe mit der Sprache gibt, verlieren auch die „Barcelonesen“ ihre allgemeine Abscheu vor Ausländern und werden recht herzlich. Und natürlich gibt es Strand! Frische Muscheln und Garnelen sowie Cava Wein!
Organisatorisches:
Sämtliche Professoren (auch wenn man die Kurse nicht belegt) stimmen zu, dass man an allen Exkursionen teilnehmen kann. Die meisten Exkursionen sind nur einen Tag lang, im Sommersemester gibt es jedoch einen mehrwöchigen Field Course. Kosten fallen keine an.
WICHTIG! Lehrsprache ist NICHT Spanisch SONDERN Katalan.
Das Englisch ist auf dem Level der meisten südlichen Länder. Man kann Katalan vor Ort in einem Schnellkurs lernen. Für den intuitiven Lerner reicht es, wenn man Spanisch oder Französisch vorher kann. Nach ein paar Wochen kann man dann zumindest fließend verstehen.
Wohnmöglichkeit in der Uni (Vila Universitaria), einfach – preiswert. Gelegentlich etwas zu intim (man teilt sich Zimmer), gute Wohnatmosphäre (Sportanlage mit Swimmingpool) und regelmäßige Partys
Allgemeines zum Studium:
An der UAB liegt der Schwerpunkt auf Allgemeiner Geologie mit Fokus auf Südamerika und Spanien.
Austauschstudent: Andreas Steinberg
Zeitraum: Wintersemester 12/13 + ein paar Monate
Betreuer: Martin Trauth (Uni Potsdam), an der UAB Merce Corbella (hat aber gewechselt)
Belegte Kurse:
- Mathematische Modelle (models mathematics): Einfache Simulationen bei Merce Corbella. Einer der wenigen Kurse, die auch in Englisch angeboten wurden. Mathematik und Programmierung sind auf Einsteigerlevel
-
Hydrogeologie (hydrogeologia): Diesen Kurs habe ich abgebrochen nach einigen Vorlesungen aus persönlichen Gründen mit dem Prof.
-
Regionale Stratigraphie (estrati regional): Schöner Kurs mit vielen Tagesexkursionen in ganz Katalonien.
-
GIS (Sistemas de información geográfica y tratamiento de imágenes): Der GIS Kurs ist durch die Software multilingual, was ein wenig darüber hinweghilft, dass zwei Franzosen diesen Kurs geben, die Katalanisch reden. Gutes Level der Aufgaben und adäquate Lernkurve.
-
Aktuelle Systeme (Ambientes geológicos actuales): Der Aktuelle Systeme Kurs ist insofern spannend, als das alle Beispiele aus Spanien und vo rallem Katalonien kommen. Auch die Übungen sind interessant und bearbeiten ganz konkret die Ebro Mündung und Geomorpholgie Barcelonas.
-
Geomorphologie: Der Prof. Arbeitet mit den Marsrover Daten, was einen interessanten Schwerpunkt in dieser Vorlesung setzt, da es in Spanien einen Vulkan gibt, der scheinbar mineralisch exakt wie auf dem Mars zu sein scheint. (mit Exkursion)
Kontakt:asteinbe@uni-potsdam.de
ERASMUS – Kurzprofile: Universität Bergen (+Spitzbergen)
Die Stadt:
Bergen ist eine wunderschöne und einmalige Stadt in den Fjorden zwischen Bergen und der Nordsee. Auffalend sind die altersunabhängig sehr sportlichen Einwohner. Dies beruht wahrscheinlich auf dem großen Angebot an Aktivitäten (Indoor und Outdoor, vor allem Bergsportarten). Das Mitwirken in den sozialen Strukturen als Barkeeper in Studentenclubs ist sehr einfach und hilft teilweise auch, Kontakt zu Einheimischen aufzubauen (Studentenbar Kvarteret). Alle Norweger sprechen sehr gutes Englisch, freuen sich aber immer besonders, wenn man ein wenig Norwegisch lernt. Dann tauen sie richtig auf!
Organisatorisches:
Im Prinzip ist vieles recht unkompliziert, solange die Informationen der Uni Bergen im Vorfeld genau gelesen werden, z.B. um sich eine Unterkunft oder den Sprachkurs zu sichern und die vielen
Informationsveranstaltungen zu Beginn mitzubekommen. Änderungen der Kurswahl können lange Zeit vorgenommen werden, da das learning agreement problemlos geändert werden kann (keine Panik also, wenn man nicht zu einem der Wunschkurse zugelassen wird). Die Planung der Finanzen ist wichtig, Norwegen ist einfach sehr teuer.
Allgemeines zum Studium:
In allen Kursen gab es sehr freundliche Betreuung durch die Professoren, die Kurse waren allesamt sehr projektorientiert (anders als in Potsdam). Üblich sind ebenfalls Informationsveranstaltungen der Industrie auf dem Campus. Zudem sind alle ECTS sind angerechnet worden (5-10 ECTS pro Kurs). Es besteht die Möglichkeit, von Bergen aus für ein Semester ans University Center In Svalbard (UNIS) zu gehen. Dazu fragt am besten rechtzeitig bei der Studentenberatung im Institut für Geowissenschaften nach.
Austauschstudent: Christian Kluge
Zeitraum: Januar bis Juni 2013 (Frühlingssemester)
Betreuer: Anfangs Martin Trauth (Uni Potsdam), später Manfred Strecker (Uni Potsdam)
Belegte Kurse:
- Petroleum Geology: Grundlagen des „Petroleum Play“ (Zusammenspiel source rocks, reservoir rocks, cap rocks und trap types), Explorationsmethoden, Reservoircharakterisierung und Produktion, Projekt (Statoil): Charakterisierung einer Reservoirs anhand von well logs, Abschätzung des Potentials für die Produktion eines Reservoirs
- sehr interessanter, angewandter Kurs
- Dozenten aus der Industrie (enge Zusammenarbeit)
- gibt kompletten Überblick über die Arbeit von Geowissenschaftlern in der Erdöl- und Erdgasindustrie
- Reservoir Technology I: Physik der Fluide in Kohlenwasserstoff-Reservoiren, Mathematische Modelle für Druck- und Produktionstests in Erdöl und Erdgas Bohrungen, Interpretation von Produktionsverhalten
- sehr interessanter, angewandter Kurs
- Fokus auf physikalische und mathematische Konzepte, deshalb relativ anspruchsvoll
- Einblick in ein ganz anderes Gebiet der Geowissenschaften, da es ein Ingenieurkurs ist
- Seismotectonics: Plattentektonik, stress und strain Regime, Erdbebenmechanismen, Lokalisierung von Erdbeben
- sehr theoretischer, allgemeiner Kurs
- Kursteilnehmer mit sehr unterschiedlichen Wissensstand (Bachelor und Masterkurs)
Kontakt: ckluge@uni-potsdam.de
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Austauschstudent: Ole Rabbel
Zeitraum: UiB: August bis Dezember 2012 (Herbstsemester)
UNIS: Januar bis Juni 2013
Betreuer: Anfangs Martin Trauth (Uni Potsdam), später Manfred Strecker (Uni Potsdam)
Beschreibung des Auslandsaufenthaltes:
Belegte Kurse:
UiB:
- Norwegian Language and Culture (level 2): Vier mal die Woche zwei Stunden lang Norwegisch, 75% Anwesenheitspflicht. Das gleiche gilt für die Norwegisch-Kurse der anderen Schwierigkeitsgrade. Die Kurse sind eine gute Möglichkeit, ein bisschen die Sprache und Kultur kennen zu lernen. Meist sind die Kurse auch voller netter internationaler Studenten; also bestens geeignet zum Kontakte knüpfen.
- Reservoir Geophysics: Einführung in die geophysikalischen Methoden im Zusammenhang mit Öl- und Gasreservoiren. Die Theorie übersteigt vom Niveau nicht die Bachelorkurse aus Potsdam, gibt allerdings eine Menge Anwendungsbeispiele. Durchaus zu empfehlen.
- Rock Physics: Dieser Kurs ist ein „angewandter“ Physikkurs. Viele Herleitungen in den Vorlesungen und Matlab-Modellierungen in den Übungen. Man lernt den Einfluss von physikalischen Parametern und Gesteinseigenschaften (elastische Moduli, Druck, Porosität etc.) auf seismische Messgrößen (Geschwindigkeiten) kennen. Wer Geophysik mag, wird den Kurs lieben, wer Formeln und Physik scheut, sollte die Finger davon lassen.
UNIS:
- The Physical Geography of Svalbard: Die physische Geographie Spitzbergens/Svalbards wird in unterschiedlichen thematischen Blöcken vermittelt: Glaziologie, Geomorphologie (Fokus auf Periglaziale Landformen), Arktische Hydrologie, Meteorologie; es werden 4-5 Tagesexkursionen unternommen und ein Semesterprojekt durchgeführt. Dies ist frei wählbar und kann mit eigens organisierter Feldarbeit verknüpft werden. Herrlich!
- The Sedimentary and Tectonic History of Svalbard: In diesem Kurs wird im Grunde die gesamte Geologie Spitzbergens abgehandelt. Und die hat es in sich: Von großen Grabensystem bis zu Falten-und Überschiebungsgürteln ist tektonisch alles dabei. Svalbard ist in den vergangenen 450 Millionen Jahren annähernd vom Südpol zum Nordpol gewandert. Entsprechend variantenreich ist die Geologie, die zu großen Teilen analog zu der der Barentssee ist. Dies wird dann in Form von 10-11 Tagen Exkursion eingehend im Gelände studiert. Ein großartiger Kurs!
Kontakt: rabbel@uni-potsdam.de
ERASMUS – Kurzprofile: Universität Gent
Die Stadt:
Gent, Hauptstadt des flämischen Teil Belgiens.
Große Handelsstadt im Mittelalter, vieles aus der Zeit ist auch noch erhalten, daher architektonisch sehr schön. Da ehemalige Handelsstadt, immer noch viele Geschäfte, viele kleine Bars und kleine Parkanlagen. In der Stadt alles bequem mit Fahrrad erreichbar, was man für nicht mal 50 Euro für ein halbes Jahr mieten kann.
Lebenserhaltungskosten sind in Belgien im Allgemeinen um 1-2/3 teurer als in Deutschland.
Durch die relativ günstige Infrastruktur landesweit, kann man viele belgische Städte in Tagesreisen erkunden, für den übrigen Teil der BeNeLux-Staaten muss man ein bisschen mehr Geld und Zeit einplanen.
Ein Fahrrad sollte man sich auch unbedingt leihen, die einzelnen Institute liegen verstreut in der Stadt, sodass es sich nicht nur Freizeit lohnt. Die Fahrradwege sind sehr gut ausgebaut in der Stadt.
Organisatorisches:
Unbedingt anmelden und besuchen sollte man die Welcome Days am Anfang jedes Semesters, da bekommt man einen Kurzabriss sämtlicher Vorteile eines Studenten in der Stadt, und wo man an Jobs rankommt.
Wirklich zu empfehlen ist ein Sprachkurs in Niederländisch, mit Deutsch und Englischkenntnissen, versteht man schon viel, aber kann nicht wirklich kommunizieren und es vereinfacht das verstehen der BA-Kurse.
Die Unterkunft im Studentenwohnheim ist für Auslandsstudenten meistens teurer (ca. 400 Euro für ein möbliertes Einzelzimmer mit Bad und Kühlschrank). Man lernt hier schnell Leute kennen (man teilt sich die Küche mit 8-20 anderen Studenten), zahlt aber auf dem privaten Wohnungsmarkt in einer WG oder einem einzelnen Appartement weniger und hat auch mehr Freiheiten.
Allgemeines zum Studium:
Der Fokus in Gent liegt im Besonderen auf angewandter marine Geologie.
Austauschstudentin: Christine Schubert (Tine)
Zeitraum: Sommersemester 2013 (Februar bis Juli
Betreuer: Martin Trauth (Uni Potsdam) und Marc DeBatist (Uni Gent)
Belegte Kurse:
- Sprachkurs für Niederländisch
- marine Geologie, Bodemkunde (im BA-Programm, daher auf flämisch)
-
Bodenkunde
- Marine surveying for Science and Industry (im Master-Programm auf Englisch):Theorie und Anwendung von Echo-Sonar, Multi-Beaming mit einer Exkursion im Wattenmeer, anschließende Auswertung der Daten mithilfe Programmen, direkt auf dem Schiff und im NIOZ (koninglijk nederlands instituut voor Onderzoek der Zee), Theorie und Auswertung zu seismischen Daten und Echo Sonar an der Uni Gent
-
Ocean Drilling for Science and Industry (im Master-Programm auf Englisch):
sämtliche Möglichkeiten zur Probenname von Wasserproben und von festen und lockeren Gesteinen im Ozean, speziell Bohrungen in der Tiefsee und Coring, Übungen mit Programmen wie Strater zum Korrelieren von Daten
Kontakt: christine.schubert.ii@uni-potsdam.de
ERASMUS – Kurzprofile: University College London
Die Stadt:
In der größten Stadt Europas gibt es natürlich auch viel zu sehen. Die meisten Museen sind kostenlos. Es gibt sehr viele verschiedene Theater, Musicals und Konzerte. Und auch abends gibt es eine große Auswahl an Pubs und Clubs.
Organisatorisches:
Interessante Links:
- Kursangebot Geographie: http://www.geog.ucl.ac.uk/admissions-and-teaching/undergraduates/affiliate-jya-exchange-non-geography-and-non-ucl-students
- Kursangebot Earth Sciences: http://www.ucl.ac.uk/es/study/undergraduate/earth_sciences/modules_pb
- Als Erasmusstudent hat man angeblich ein Recht auf einen Platz in einem Studentenwohnheim. Einen Überblick gibt es hier: http://www.ucl.ac.uk/prospective-students/accommodation Teuer sind alle Unterkünfte in London.
- Union des UCL mit Übersicht über die vielen verschiedenen Societies: http://uclu.org/clubs-societies/directory Von der Union werden auch Kurzausflüge angeboten, z.B nach Cambridge.
- ans UCL kann man entweder für ein Trimester (3-4 Monate) oder ein Studienjahr (9 Monate gehen); ein „normales“ deutsches Semester (ca. 6 Monate) ist nicht möglich
Allgemeines zum Studium:
Besonderheiten am UCL: Die Partnerschaft besteht mit dem Geographiedepartment, an dem man daher 50 % der Kurse absolvieren muss. Das ist jedoch kein Problem, da auch dort viele geowissenschaftlich relevante und interessante Kurs angeboten werden.
Austauschstudent: Florian Wölfl
Zeitraum: von September bis Dezember 2012 Erasmusstudium (ein Trimester)
von Januar bis April 2013 Praktikum mit Leonardostipendium (Äquivalent zur Erasmusförderung fürs Studium) am Aon Benfield UCL Hazard Centre
Betreuer: Martin Trauth (Uni Potsdam)
Beschreibung des Auslandsaufenthaltes
Belegte Kurse:
- Hydroclimatology: Einführung in Hydrologie und zur Atmosphäre. Projektarbeit: Erstellung eines hydrologischen Modells zu nigerianischen Feuchtgebieten am Computer.
- Principles and Practice of Remote Sensing: Einführung zu Remote Sensing Methoden mit Python. Allgemeine Vorlesung zur Fernerkundung.
- Experimental Methods in Water-Rock-Interaction: Nach kurzer Einführung zur Thematik mit Kurzvorträgen der Studenten, bestand der Kurs in erster Linie aus einer Projektarbeit zum Thema CO2 Einspeicherung im Untergrund. In Gruppenarbeit wurden Vorträge und ein kurzer Aufsatz zu möglichen Einsatzorten in England erarbeitet. Darüber hinaus wurden durch die jeweiligen Mitarbeiter relevante geowissenschaftliche Labors der Uni gezeigt.
- Geology of Planetary Bodies: Sehr interessant, aber auch sehr arbeitsintensiv. Vorlesungen zu Weltraummissionen, Geologie der Planeten und ihrer Monde, Impakte, Entstehung der Erde und des Mondes, … . Diese Themen werden dann noch von den Studenten in wöchentlichen Essays genauer analysiert.
Da ich nur ein Trimester dort war, habe ich keine Klausuren geschrieben, sondern musste in jedem Fach Aufsätze abgeben.
Kontakt: f.woelfl.12@ucl.ac.uk
ERASMUS – Kurzprofile: Istanbul Technical University
Die Stadt:
In der größten Stadt Europas gibt es natürlich auch viel zu sehen. Die meisten Museen sind kostenlos. Es gibt sehr viele verschiedene Theater, Musicals und Konzerte. Und auch abends gibt es eine große Auswahl an Pubs und Clubs.
Istanbul ist in erster Linie eine wunderschöne historische Millionenpetropole am Bosporus. Ein Traum, vor allem im Sommer. Ich habe das Erasmus Austauschsemester mit meiner Kommilitonin Gözde Karaköse absolviert. Wir haben relativ im Stadtzentrum gewohnt (U-Bahn Station 4.Levent). Zum Campus waren es nur 5Min. mit der U-Bahn. Bei schönem Wetter auch gut zu Fuß zu erreichen in ca. 40 Minuten. Hand aufs Herz; man muss zugeben, dass man sehr diszipliniert sein muss, um sich auf das Studium in Istanbul konzentrieren zu können. Die Auswahl an Unternehmensmöglichkeiten ist einfach zu groß. Von unzähligen Museen, Sehenswürdigkeiten und Cafés abgesehen, ist natürlich das Nachtleben in Istanbul sehr sehr berühmt. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Stadt, die niemals schläft. Die Kioske haben meist 24 Std. auf. Restaurants und ähnliches bis in die Morgenstunden. Es gibt Clubs und Bars für jeden Geschmack. Ihr werdet defnitiv nie verhungern, da die türkische Küche sehr weit gefächert ist. Von den Einkaufszentren lasst euch bitte selbst überzeugen. Sie sind gigantisch und nicht ansatzweise mit denen in Europa zu vergleichen!!!
Organisatorisches:
Man sollte wirklich früh genug mit den organisatorischen Angelegenheiten beginnen. 2 Semester im Voraus zu planen ist defnitiv NICHT übereilt. Ihr müsst in dieser Zeit nämlich die ganzen bürokratischen Angelegenheiten erledigen und euch eine angemessene Wohnung suchen; das alles ist zeitaufwändiger als man denkt.
Allgemeines zum Studium:
Es ist an der Fakultät üblich in Klassen zu unterrichten, vergleichbar mit unseren deutschen Fachhochschulsytemen. Zudem herrscht Anwesenheitspficht. Ihr solltet euch vorher genau informieren, ob das von euch bevorzugte Modul auch wirklich in englisch unterrichtet wird. Zum Teil gibt es die Module in verschiedenen Gruppen, wo jeweils in der einen Gruppe die Modulsprache türkisch ist und in der anderen komplett englisch gesprochen wird (Beispielsweise in Petrography).
Austauschstudent: Elif Türker
Zeitraum: Januar – Juni 2013
Betreuer: Roland Oberhänsli (verlässt die Uni Potsdam. Nachfolge unklar), in Istanbul Prof. Dr. Vural Yavuz
Beschreibung des Auslandsaufenthaltes
Belegte Kurse:
- Volcanology
- Projectivity in Geology
- Petrography
- Mining Exploration,
- Neotectonics
Einen zweiseitigen Kurz-Bericht von Elif mit den Modulbeschreibungen und vielem mehr gibt es HIER .
Kontakte:
Gözde: g.karakoese@hotmail.de
Elif: eliftuerker@hotmail.com
ERASMUS – Kurzprofile: Universität Uppsala
Die Stadt:
Uppsala ist eine sehr hübsche und alte Stadt etwa 70km nördlich von Stockholm. Sie die viertgrößte Stadt Schwedens mit etwa 150.000 Einwohnern und wird von einem bunten, internationalen Studentenleben geprägt. Die „Uppsala Universitet“ wurde bereits 1477 gegründet und ist damit die älteste (noch bestehende) Universität Skandinaviens. Eine Besonderheit des Studentenlebens sind die 13 sogenannten Nationen. Jeder Student ist Mitglied in einer Nation. Jede Nation hat ein eigenes Haus mit Pub, Diskothek und Restaurant, die deutlich günstiger als ’normale‘ Betriebe sind. Zudem bieten die Nationen soziale Aktivitäten wie Chor- und Theatergruppen, Sportgruppen und Kulturgruppen an. Wie in allen skandinavischen Ländern trifft man auch in Schweden nur auf wenige Menschen, die kein Englisch sprechen.
Organisatorisches:
Die Organisation meines Aufenthalts verlief reibungslos. Ich durfte alle Kurse belegen, die ich belegen wollte, auch wenn ich als Bachelor-Student Master-Kurse belegen wollte. Der Austausch- Koordinator in Uppsala (Erik Rosenberg) ist sehr nett und bemüht. Änderungen in meinem Learning Agreement konnte ich problemlos vornehmen. Da das Semester noch andauert kann ich noch keine Angaben zur Anerkennung von Kursen machen.
Allgemeines zum Studium:
Das System in Schweden unterscheidet sich im Aufbau eines Semesters sehr von dem in Deutschland. In Schweden hat man nicht wie bei uns 5 oder 6 Kurse vom Anfang des Semesters bis zum Ende sondern eher etwas wie Blockkurse. So kann man in der ersten Hälfte und in der zweiten Hälfte des Semesters jeweils einen Vollzeitkurs mit 15 LP oder einen Kurs mit 10 LP und einen anderen mit 5 LP belegen. Oder man belegt drei 10 LP Kurse hintereinander. Meine Erfahrungen mit diesem System sind sehr gut. Ich hatte das Gefühl mich sehr intensiv und fokussiert mit den Kursthemen auseinandersetzen zu können. Die Kursgrößen sind in der Regel in Uppsala sehr klein. So besuchten 13 Studenten meinen ersten Kurs und nur 7 Studenten den zweiten. In den Geowissenschaften ist Englisch Kurssprache. Die Professoren /Dozenten haben sich in meinen Kursen viel Mühe gegeben und das Verhältnis zu den Studenten war angenehm locker.
Austauschstudent: Gesa Petersen
Zeitraum: September 2013 bis Januar 2014 (Herbstsemester)
Betreuer: Martin Trauth (Uni Potsdam)
Belegte Kurse:
- Exploration and Environmental Geophysics (Master-Kurs, 15 LP):
1. Kursteil: Grundlagen zahlreicher Methoden der angewandten Geophysik mit anschließendem viertägigen Feldkurs (Anwedung der Methoden und Auswertung)
2. Kursteil: Explorationsgeophysik (Bohrlochgeophysik, physikalische Eigenschaften von Materialien, Minenbesuch)
sehr interessanter und angewandter Kurs
gelerntes Wissen konnte direkt im Feldkurs und beim Auswerten der Feldkursdaten angewendet werden
- Glaciology and Glacial Processes (Master-Kurs, 10 LP):
Inhalt des Kurses sind zahlreiche Komponenten der Themen Eis und Gletscher (Massenbilanz, Bewegung, Hydrologie, Thermodynamik,…). Der Kurs besteht aus Vorlesungen und Computer- Übungen, in denen mit Matlab, ArcGIS und Excel gearbeitet wird.
- Basic Swedish (7.5 LP):
sehr einfacher Schwedischkurs der von der Uni angeboten wird.
Kontakt: gpeterse@uni-potsdam.de
ERASMUS – Kurzprofile: …
weitere Kurzprofile sowie weitere Kontaktdaten sollen folgen. Bei Fragen und Anregungen, meldet euch bitte unter fsr@geo.uni-potsdam.de.
Victoria University of Wellington (Neuseeland)
Ein Studium an der VUW kann z.B. mit Hilfe des Ranke Heinemann Instituts Berlin organisiert werden (Achtung! Kein Teil der Universität Potsdam!). Das Institut vergibt für angenommene Bewerber ein Sprach-Stipendium, das die Kosten für den Sprachtest (i.d.R. IELTS, ca. 180€) erstattet. Weitere Fördermöglichkeiten sind auf der Webseite des RH-Instituts vermerkt, insbesondere für Auslandsbafög sollte sich aber beworben werden. Während des Bewerbungsvorgangs kann man sich bei allen Fragen an das Institut wenden, auch die postalischen Angelegenheiten werden dort übernommen.
Die Victoria University of Wellington (VUW) ist eine staatliche Universität in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington mit derzeit etwa 22 000 Studenten. Sie verfügt über vier Standorte, die in Unterschiedlichen Stadtteilen Wellingtons liegen. Der Hauptcampus in Kelburn beheimatet auch die „Earth Sciences“-Fakultät.
Das Studienjahr
Das Studienjahr an der VUW wird in drei Trimester unterteilt, welche in die Zeiten von März bis Juli (Trimester 1), Juli bis November (Trimester 2) und November bis Februar (Trimester 3) eingeteilt sind. Diese sind wiederum in zwei Vorlesungsperioden a sechs Wochen eingeteilt, die durch die „Mid trimester break“, eine zweiwöchigen Vorlesungsfreien Phase, getrennt werden. In der Zeit nach den Vorlesungen bis zum Beginn des nächsten Trimesters finden die Klausuren statt. Die ersten beiden Trimester sind Pflichttrimester, während das dritte Trimester auch als „Summer school“ bezeichnet wird und von den Studenten optional belegt werden kann. Die meisten heimischen Studenten gehen in dieser Zeit jedoch Arbeiten, um das relativ teure Leben in Wellington finanzieren zu können.
„Earth Sciences“ – Fakultät
Fachlich ist die „Earth Sciences“-Fakultät weit aufgestellt und befasst sich mit vielen Fragen der Tektonik, Vulkanologie, Umweltgeologie oder Quartärgeologie. Die geologischen Begebenheiten Neuseelands bieten hier exzellente Gelegenheiten um nahezu alle geologischen Prozesse zu beobachten. Aufgrund der Nähe zur Antarktis gibt es außerdem ein spezielles „Antarctic research centre“, sowie ein extra Zentrum für Klimaforschung (New Zealand Climate Change Research Institute).
Kurse
Generell werden von den Studenten an der VUW drei bis vier Kurse pro Trimester belegt. Aufgrund des Arbeitsaufwands durch die Kurse empfiehlt es sich jedoch, sich auf drei Kurse zu beschränken, damit man seinen Aufenthalt in Wellington und Neuseeland möglichst ausreizen kann. In den Kursen, die von mir belegt wurden, waren in der Regel wöchentlich Übungen oder Hausarbeiten anzufertigen oder Vorträge zu halten (wöchentlich!), deren Benotung mit in die Abschlussnote einfloss. Durch das Verhältnis von wöchentlich zwei 45-minütigen Vorlesungen und zwei 90-minütigen Übungen in den Kursen wird an der VUW mehr Wert auf Übung als auf Frontalunterricht gelegt.
Leben in Wellington
Wellington ist aufgrund seiner Lage eine enorm vielfältige Stadt, die sowohl im Sommer als auch Winter mit einer Vielzahl unterschiedlichster Freizeitaktivitäten, vor allem im Freien, aufwartet. Hier bietet auch die VUW mit dem „Tramping club“, einem von Studenten organisierten und der Uni finanziertem Wanderverein, einzigartige Möglichkeiten mit gleichaltrigen und erfahrenen Wanderern und Kletterern ganz Neuseeland zu erkunden. Des Weiteren gibt es mit der Gruppe „Adventure Wellington“ eine der aktivsten MeetUp!-Gruppen weltweit, deren Mitglieder täglich Aktivitäten von Surfen über Kart-Fahren bis Wandern oder Hacky-Sack-Spielen organisieren. Wer in Wellington nachts die Stadt unsicher machen möchte ist in einer der vielen Bars und Kneipen der Cuba-Street und des Courtenay-Place bestens aufgehoben.
Besonderes Augenmerk sollte man auf die Lebensunterhaltskosten in Wellington legen, die durchaus etwas höher als in Deutschland sind. Nahrungsmittel sind im Allgemeinen bei entsprechender Qualität etwas teurer als in Deutschland, Obst und Fleisch aber etwas günstiger.
Die Mietkosten für Zimmer werden in der Regel wöchentlich angegeben und beginnen je nach Stadtteil bei etwa 100NZ$ pro Woche für ein Zimmer von weniger als 10qm. Üblich sind 150 bis 250NZ$ auf die unter Umständen noch Kosten für Internet und Strom addiert werden müssen. Wer es unkompliziert möchte meldet sich bei einem der Studentenwohnheime der VUW an, abenteuerlustigere begeben sich selbst auf Wohnungssuche. Hierzu eignet es sich zuerst für eine begrenzte Zeit in einem Hostel zu wohnen (ca. 25NZ$ pro Nacht, unbedingt vorbuchen!) und von dort den Wohnungsmarkt unter die Lupe zu nehmen (z.B. auf trademe.co.nz). Wer selber nach einer Wohnung sucht sollte vor allem darauf achten, dass das Haus zumindest für einige Stunden am Tag Sonne abbekommt. Gerade die Häuser am Grunde der südwärts-gerichteten Täler bekommen vor allem Winter kaum bis gar keine Sonneneinstrahlung ab und haben dementsprechend oft mit Feuchtigkeit in den Räumen zu kämpfen.
Ein Studententicket für den öffentlichen Nahverkehr gibt es seitens der Universität nicht. Es kann eine sogenannte „Snapper“-Karte gekauft werden, die mit Guthaben aufgeladen werden kann und für einen kleinen Rabatt beim Busverkehr sorgt. Generell wird man die meisten Distanzen in Wellington aber gut zu Fuß überbrücken können. Der Bahnverkehr in Neuseeland ist unkompliziert und Fahrkarten können beim Schaffner im Zug gelöst werden.
Kontakt: christian.meessen@gmail.com